Alles begann während eines Praktikums bei der Schultheis-Brauerei in Weißenthurm. Ist diese Brauerei bedauerlicherweise verblichen, sprang dort in den 1980er Jahren dennoch der Funke der Bierkultur auf Fritz Wülfing über. Auf einer Reise durch das Frankenland erschloss er sich weitere Teile der deutschen Bierkultur. Aber damit war der Durst noch nicht gestillt. Es folgten Aufenthalte in England, wo es ihm nicht nur die vielen Pubs angetan hatten, sondern auch die britische Bierkultur. Ein Aufenthalt in den USA zur Jahrtausendwende, dort war die Bierrevolution in vollem Gange, war dann der endgültige Durchbruch. Wieder zurück in Deutschland startete er mehr oder weniger direkt mit dem Hobbybrauen. Charaktervolle Biere bei denen der Hopfen gescheit in Szene gesetzt wurde waren das Ziel. Einige Jahre später kam der Wandel vom Hobbybrauer zum Wanderbrauer, die Biere wurden immer besser, die Nachfrage immer größer. Im Jahre 2010 betrat er unter dem Namen „Fritz-Ale“ den Markt. Britische Biere wurden nun gebraut und an den Liebhaber gebracht, Stouts und Ales in den verschiedensten Variationen, mit Hopfen wurde von Beginn an nicht gespart.
Mangels eigener Brauanlage mietete er sich zunächst bei befreundeten Brauereien ein. Die ersten Biere wurden in Köln in der Braustelle gebraut, aber auch die Siegburger Abteibrauerei oder die Vormann Brauerei aus Hagen boten ihre Kessel an. Die Fangemeinde wurde immer größer, Fritz-Ale war stets ein gern gesehener Gast auf dem Festival der Bierkulturen in Köln. Als Wanderbrauer unterwegs zu sein machte Fritz Wülfing aber irgendwann auch nicht mehr glücklich. Eine eigene Brauerei musste her. Dies geschah 2015. Da bezog er eine große Halle in Pützchen.Und wie es unter kreativen Brauern nicht unüblich ist, wurde die Brauanlage selbst gebaut. Hierfür wurden sich ausrangierte Milchtanks besorgt und entsprechend umgebaut. Nun steht in der Halle ein klassisches Zwei-Geräte Sudhaus, bestehend aus Maischebottich und Würzepfanne. Sämtliche Biere werden nach traditioneller englischer Art gebraut. Hier wird also beim Maischen ausschließlich mit einer Rast gearbeitet, der Kombirast. Automatisiert wurde hier nichts, jeder einzelne Schritt wird von Hand erledigt, vom Schroten des Malzes bis hin zum Abfüllen und Etikettieren.
Gebraut werden pro Sud 10 hl, pro Jahr kommen hier bis zu 400 hl zustande. Ebenso kommen hier pro Jahr auch ein gutes Duzend verschiedenster Biere zusammen. Traditionelle Biere wie z.B. das Bonner Wiess oder das Bonner Alt über verschiedenste Ale-Varianten wie z.B. das IPA, Red Ale oder Pale Ale bis hin zu vielleicht ungewöhnlichen Bieren wie das Spiced Pumpkin Ale oder auch das Bread & Hops. Das IPA Mania verkauft sich von allen hier gebrauten Bieren am besten, während Fritz Wülfing persönlich das Session IPA bevorzugt. Die Bonner wiederum greifen am ehesten zum Bonner Wiess.
Zu kaufen sind die Biere im monatlich stattfindenden Werksverkauf. Die Termine hierfür werden regelmäßig über Facebook bekannt gegeben. Auch über den Fachhandel werden die Biere angeboten. Im Rheinland sind sie recht häufig im Fachhandel zu bekommen, aber auch im Ruhrgebiet muss man nicht lange suchen. Vereinzelt gibt es das ein und andere Bier frisch vom Fass in der ausgesuchten Gastronomie. Und wenn es so läuft wie geplant, kann man im nächsten Jahr direkt bei Ale-Mania im hauseigenen Brewpub sein frisch gezapftes Bierchen genießen.
Ale-Mania
Alaunbachweg 10
53229 Bonn