Auf das Jahr 1807 geht die Brauerei Gleumes zurück, in dem Jahr wurde sie von Johannes Michael Wienges unter dem Namen „Zu den drei Kronen“ gegründet. Wienges ist auch heute kein unbekannter Name in Krefeld, hat doch die Obergärige Hausbrauerei Wienges auf der Neusser Straße ihr Zuhause, wenngleich dort der Braubetrieb eingestellt ist. Der erstgeborene Enkel von Johann Michael Wienges, Heinrich Wienges, machte sich hier 1875 mit seiner eigenen Brauerei selbstständig. Damit wurde die Brauerei „Zu den drei Kronen“ an den zweiten Enkel, Johannes Wienges, übergeben.
Und mit ihm kommt auch der Name Gleumes ins Spiel, war doch sein Schwager August Gleumes, welcher die Brauerei im Jahr 1896 übernahm. Unter ihm wurde die Brauerei aus- und umgebaut sowie auf den Stand der Technik gebracht. 1906 galt die Brauerei als einer der modernsten Betriebe am Niederrhein. Auf diesen Umbau geht der von Hand betriebene hölzerne Speiseaufzug zurück, welche noch heute in Betrieb ist. Speiseaufzüge sind in der Gastronomie keine Seltenheit, aber dieser hier steht unter Denkmalschutz.
Auch unter Heinrich Gleumes, welcher 1928 von seinem Vater das Zepter übernimmt, wird die Brauerei stets auf den jeweiligen Stand der Technik gehalten.
Bereits im Jahr 1960 erlischt die Gleumes-Linie in der Brauerei. Denn Heinrich Gleumes verkauft die Brauerei sowie den Gaststättenbetrieb an die Krefelder Tivoli-Brauerei. Und mit diesem Verkauf beginnt eine kleine Odyssee für die Brauerei Gleumes, nun wird sie von einer Hand in die Nächste weitergegeben. Tivoli wird von der Brauerei Schlösser übernommen, diese von Schwabenbräu, diese geht später in der Dortmunder Union AG auf. Und dennoch wird weiter vor Ort gebraut und immer wieder investiert. So bekommt die Brauerei Gleumes im Laufe der Zeit neue Lagertanks, ein Kühlhaus, und auch der Brauereiausschank wird erweitert. Zum Schluß gehört Gleumes zu Brau und Brunnen. In dieser Zeit wird ein Biergarten errichtet und ebenso der Ausschank vergrößert. Und dann wird Gleumes ein letztes Mal verkauft. Denn im Jahr 2001 übernimmt die Familie Mäurers die Brauerei, und hat sie seitdem auch nicht mehr hergegeben. Unter Braumeister Georg Mäurers wird Gleumes weiterhin auf dem Stand der Technik gehalten, zudem werden neue Biersorten eingeführt, der Gastronomiebetrieb wird verpachtet. 2013 kommt Antonius Arabatzis ins Spiel, der heutige Pächter. Zunächst übernimmt er die Leitung der Gastronomie, 2014 wird er Geschäftsführer.
Zwei Biere werden hier aktuell im historischen, ebenfalls unter Denkmalschutz stehenden Thekenbereich, gezapft. Zum einen das Gleumes Alt, welches hier auch schon immer auf den Namen „Obergäriges Lager“ hörte. Zum anderen gibt es hier auch ein Pils. Demnächst können hier jedoch auch wechselnde Bierspezialitäten frisch gebraut genossen werden. Hierfür wird lt. Antonius Arabatzis extra eine kleine Brauanlage zusätzlich angeschafft, welche kleinere Sondersude problemlos ermöglicht.
Wer hier einkehrt macht eine Zeitreise. Die Inneneinrichtung mit ihrer hölzernen Verkleidung und auch der Thekenbereich gehen auf den Umbau der Jahre 1905 und 1906 zurück. Sämtliche Erweiterungen welche hier in der folgenden Zeit durchgeführt wurden haben sich stets an den vorhandenen Baustil gehalten. So kann man hier in gemütlicher Atmosphäre sein Bierchen genießen, egal ob am Tisch oder in der Schwemme. Wer nicht nur seinen Durst, sondern auch den Hunger stillen möchte wird in der krieewelschen Brauhausküche fündig.
Falls wer darüber nachdenkt eine Karriere als Hobbybrauer zu starten ist ebenfalls im Gleumes gut aufgehoben. Denn in Zusammenarbeit mit der Bieragentur Dortmund werden regelmäßig Kurse hierfür angeboten.
Update 23.10.2018: Gemäß einem Artikel der Rheinischen Post hat der Pächter Antonius Arabatzis die August Gleumes Brauerei von der Familie Mäurers komplett erworben und ist von nun an Eigentümer.
Brauerei August Gleumes
Sternstr. 12
47798 Krefeld
Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag: ab 17 Uhr