Nach einigen Jahren des Hobbybrauens entschieden sich der gebürtiger Niederrheiner Oliver Stöcker sowie seine Berliner Freundin Sylvana Westphal im vergangenen Jahr dazu ihr Bier im Nebenerwerb auf den Markt zu bringen. Da beide an der Gelderner Fleuth wohnen, haben sie ihr Bier auch kurzerhand nach dieser benannt. Derzeit verfügen die Beiden noch nicht über eine Brauanlage in entsprechender Größe, daher werden die Biere bei befreundeten Brauereien gebraut.
Die eigene Brauanlage ist jedoch bereits in Planung und für das vierte Quartal des laufenden Jahres angedacht. Eine eigene Abfüllanlage sowie ein Kühlraum sollen bereits vorher kommen. Pro Sud werden dann 200 Liter gebraut. Für die Umsetzung des Projekts hat man sich in die Räumlichkeiten einer ehemaligen Bäckerei eingemietet. Während das ehemalige Ladenlokal weiterhin als Verkaufsraum dient, immerhin findet heute schon regelmäßig ein Werksverkauf statt, wird in der ehemaligen Backstube die Brauerei entstehen.
Geldern bekäme so nach fast 50 Jahren wieder eine eigene Brauerei, was immer eine schöne
Entwicklung für eine Stadt ist. Die letzte Brauerei in Geldern, die Brauerei Aengenheyster aus dem Stadtteil Kapellen, schloss im Jahre 1969 ihre Tore.
Wenngleich man derzeit noch auf andere Brauereien angewiesen ist, dem Brauprozess wohnt man dennoch bei, abgefüllt und etikettiert wird ebenfalls in eigener Handarbeit. Das EINS, ein Pils und das erste Bier von Fleuther, wird in Duisburg vom Brauhaus Urfels gebraut. Das zweite Bier, OPA für Olis Pale Ale, von Walter Bräu aus Wesel‐Büderich.
Beide Biere kommen derzeit in Geldern gut an, so werden pro Monat insgesamt etwa 15 hl verkauft. Im Laufe der Zeit sollen weitere Biere hinzukommen, auch mit Holzchips wird experimentiert. In Kürze kommt ein Oatmeal Stout in den Verkaufsraum, welches gemeinsam mit dem Brauhaus Urfels aus Duisburg kreiert und gebraut wurde. Von diesem wird ein Teil abgezweigt um es auf zwei verschiedene Holzchips reifen zu lassen.
Um den Transport der Biere bei einem Werksverkauf nach hause zu erleichtern hat man eigene Getränkekisten aus Holz entworfen. Diese werden von den Caritas Werkstätten Niederrhein in Rheinberg produziert.
Wer es mal nicht zu den regelmäßig stattfindenden Werksverkäufen schafft ist auch beim TrinkGut oder Edeka in Geldern gut aufgehoben. Auch einige Restaurants haben das fleuther bereits in ihre Getränkekarte aufgenommen.
Man darf gespannt sein wie sich das fleuther am Niederrhein entwickelt. Auf jeden Fall kann man den Beiden viel Glück und Erfolg sowie allzeit Gut Sud wünschen. In jeder Stadt sollte doch mindestens eine Brauerei vorhanden sein. Also liebe Gelderner, trinkt mehr fleuther, dann werdet Ihr demnächst wieder mit Bier aus Eurer Stadt versorgt.
Ostwall 49
47608 Geldern