Die Geschichte der Hensen Brauerei ist recht lang. Gegründet wurde sie im Jahre 1793 durch Ludwig Hensen. Wahrscheinlich gehörte die Brauerei damals zu einem landwirtschaftlichen Betrieb und versorgte die Arbeiter mit Dünnbier. Im Zuge der Industrialisierung aber auch durch den Zuzug vieler ArbeiterInnen u.a. für die Textilindustrie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte die Brauerei stetig wachsen. Sie gehörte später zu den größten und modernsten Brauereien vom Niederrhein und braute bis zu 100.000 hl Bier pro Jahr. Doch die Zeiten blieben nicht so, 1975 schloss die Brauerei ihre Tore.
Doch die Tore blieben glücklicherweise nicht ewig geschlossen, gute 40 Jahre später öffneten sie wieder. Ein Braumeister sowie ein gelernter Brauer, Jonas Rödig und Patrick Schroeder, hauchten dem noch übrig gebliebenen Brauereigebäude neues Leben ein. Zuvor waren beide in Krefeld bei der Brauerei Königshof tätig, dort haben sie sich auch kennengelernt. Beiden juckte es aber in den Fingern was Eigenes aufzubauen, in der eigenen Brauerei tätig zu sein. Die Suche nach einer geeigneten Immobilie war recht kurz, ist doch Patricks Onkel Eigentümer der ehemaligen Hensen Brauerei. Als dritter Gesellschafter stieg er in das Projekt von Patrick und Jonas ein. Der alte Name blieb erhalten, die Hensen Brauerei blüht damit zum zweiten Mal auf.
Gebraut wird auf einem Zwei-Geräte-Sudhaus der Firma Labu, stets als Doppelsud. So kommt man je nach Stammwürze auf 2,5 bis 3 hl pro Sud. Für das Jahr 2019 werden 500 hl angepeilt. Gebraut werden hier ehrliche Biere, sowohl traditionell wie auch kreativ. Pils und Alt wird hier in der Stadt noch immer gerne getrunken, da kommt es auch nicht von ungefähr, dass das Pils das beliebteste Bier der Brauerei ist. Aber auch das IPA findet hier natürlich seine Liebhaber. Saisonal kommt noch Weizen, ein Coffee Stout und auch ein Rauchbier hinzu. Abgerundet wird das bierige Angebot mit diversen Gemeinschaftssuden wie zuletzt mit dem Brauprojekt 777 aus Voerde. Das Brauen ist hier noch Handarbeit, vom Brauen übers Abfüllen und Etikettieren bis zum Reinigen. Patrick und Jonas erledigen jede anfallende Arbeit selber, derzeit haben sie noch Unterstützung durch einen Praktikanten.
Im Großen und Ganzen werden die Biere um den eigenen Schornstein herum verkauft. Wer die Biere frisch gezapft genießen möchte kann dies direkt in der Brauerei tun. Von Mittwoch bis Sonntag ist die Gastronomie, welche von der Hasenbande betrieben wird, ab 17:30 Uhr geöffnet. Je nach Sitzplatz hat man auch die Brauanlage im Blickfeld. Etwa die Hälfte der Biere geht derzeit in der Gastronomie über den Tresen. Für den heimischen Genuss gibt es die Biere aber selbstverständlich auch in Flaschen. Hier lädt natürlich der regelmäßig stattfindende Werksverkauf ein, welcher stets über die Homepage bekanntgegeben wird. Käuflich zu erwerben sind sie überwiegend am Niederrhein sowie im Ruhrgebiet, aber auch außerhalb in ausgesuchten Fachgeschäften. Idealerweise sucht man in den hiesigen Getränkemärkten nach den Verkaufsregalen von „Bier von Hier“. Hierbei handelt es sich um einen Verbund mit weiteren Brauereien und auch Wanderbrauern aus der Region, man kümmert sich gemeinsam darum das Bier an den Kunden zu bringen. Im Regal findet man neben den Bieren von der Hensen Brauerei noch die Biere vom Brauprojekt 777 aus Voerde, fleuther aus Geldern, Mücke aus Essen und Ruhrpottbrew aus Oberhausen.
Hensen Brauerei
Untere Str. 133 – 135
41068 Mönchengladbach
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag: ab 17:30 Uhr