Um das Jahr 1200 vor Christus siedelten hier die ersten Menschen, urkundlich erwähnt wird Emsdetten erstmals im Jahr 1178. Nicht viel jünger ist der Hof der heutigen Isendorfer Hausbrauerei, dessen Bauern sich auf einer Steuerliste aus dem dreizehnten Jahrhundert wiederfinden. Etwa bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde hier Ackerbau und Viehzucht betrieben. Im Jahr 1987, während einer ertragsschwachen Phase der Landwirtschaft, wurde der Kuhstall in ein Bauerncafe umgebaut. Zunächst als Nebenerwerb, entpuppte sich das Cafe jedoch als lohnenswerte Idee. So entwickelte sich der Bauernhof nach und nach in einen Gastronomiebetrieb um. Heute besteht der Hof aus Schankraum, Biergarten, Festsälen und sogar Ferienwohnungen. Und seit dem Jahr 2009 hat der Bierliebhaber allen Grund hier vorbeizuschauen, denn da wurde die Brauerei errichtet. Eine kupferne BrauKon sowie Gär- und Lagertanks lassen das Herz höher schlagen, durch große Fenster auf beiden Seiten der Brauerei hübsch anzusehen.
Aber dennoch wird der Acker weiterhin bearbeitet. In erster Linie wird hier Gerste und Mais als Viehfutter angebaut und dabei großen Wert auf die Fruchtfolge gelegt. Weder möchte man den Boden auslaugen, noch durch Gülle oder chemischen Dünger langfristig unbrauchbar machen bzw. das Grundwasser beeinträchtigen.
Geführt wird der Betrieb von den beiden Brüdern Andre und Dirk Diekmann. Andre ist Brau- und Malzmeister, Dirk Biersommelier. Der Vater kümmert sich auch im Rentenalter noch um den Ackerbau.
Etwa zwölf verschiedene Biere werden hier das Jahr über gebraut, vom Pils über Pale Ale, Weizen bis zum Stout. Einige Biere sind das ganze Jahr über verfügbar, andere saisonal. Vier Zapfhähne stehen für die Biere im Restaurant bereit. Ca. 400 hl kommen so im Jahr zusammen. Und dabei soll es auch erstmal bleiben. Handwerk wird in der Isendorfer Brauerei groß geschrieben. Würde man wachsen wollen, müsste man auf eine vollautomatische Brauanlage umstellen. Möchten die Brüder aber nicht. So gibt es das Isendorfer Bier ausschließlich hier frisch vom Fass. Im ausgesuchten Bierhandel ist es auch als Flaschenbier erhältlich, hört dort jedoch auf den Namen Brauartium. Gebraut werden die Biere vom Braumeister oder auch vom Auszubildenden, der hier nicht nur das Handwerk zum Brauer und Mälzer erlernt, sondern sich gleichzeitig noch zum Koch ausbilden lässt.
Die Basismalze für die Biere werden in Bioqualität von der Familie Lang von Rhön Malz geliefert, einige Spezialmalze kommen von Weyermann. Die Biere sind unfiltriert und müssen grundsätzlich auf Zusatzstoffe verzichten. Jedes Bier bekommt die Reifezeit die es benötigt. Die schönen Holzkisten werden von den Ledder Werkstätten aus Tecklenburg geschreinert.
Hier kann man im Übrigen nicht einfach nur die münsterländer Küche genießen mit dem passenden Bier dazu, auch Brauereibesichtigungen sowie Bierseminare werden angeboten.
Restaurant & Isendorfer Hausbrauerei
Isendorf 49
48282 Emsdetten
Öffnungszeiten:
Mittwoch - Samstag: ab 14 Uhr
Sonn- und Feiertags: ab 10 Uhr
Montag + Dienstag: Ruhetag