Donnerstag, 09 November 2017 12:35

Laggenbecker Privatbrauerei Haverkamp, Ibbenbüren

Ibbenbüren ist mit seinen ca. 51.000 Einwohnern die größte Stadt der westfälischen Region Tecklenburger Land. Überregional bekannt ist sie vielleicht durch ihren Steinkohlebergbau sowie dem Steinkohlekraftwerk, wo die abgebaute Steinkohle zum Teil direkt verfeuert wird. Hier wird also noch hart gearbeitet. Und wer hart arbeitet, bekommt Durst, und dieser sollte anständig gelöscht werden.


Laggenbecker 002Überwiegend wird hier das Pils eines großen Herstellers getrunken. Doch seit zwei Jahren redet hier die Laggenbecker Privatbrauerei Haverkamp ein paar Wörtchen mit. Geführt wird der Ein-Mann-Betrieb vom freiberuflichen Ingenieur Frank Haverkamp, welcher hier aus seinem Hobby ein Nebengewerbe geschaffen hat. Auf den ersten Blick recht unscheinbar befindet sich die Brauerei zurzeit in einem Hinterhof. Im Jahr 2002 begann er mit dem Hobbybrauen, was in seinem Freundeskreis natürlich sehr gut ankam. Also trudelten irgendwann auch Bestellungen für Geburtstagsfeiern ein. Wurden diese zunächst noch abgesagt, entwickelte sich dennoch die Idee der eigenen Brauerei, welche dann eben 2015 umgesetzt wurde. Hierzu hat sich Frank Haverkamp nicht in andere Brauereien eingemietet, auch hat er seine Biere nicht von anderen Brauereien im Lohnsudverfahren brauen lassen. Er investierte direkt in seine eigene Brauanlage. Denn wenn man schon „Privatbrauerei“ im Namen stehen hat will man ja auch Brauereibesitzer sein, und nicht bloß Markeninhaber.
Einer der ersten Kunden war ein Restaurant aus Rheine, welches zur Eröffnung Bier aus Laggenbeck bestellte. Auch die lokale Presse war auf der Eröffnung zu Gast und fand das Bier aus der Region so spannend, das es gleich ein Interview mit Frank Haverkamp gab, welches kurze Zeit später groß veröffentlicht wurde. Von da an kam er erst mal nicht mehr mit dem Brauen hinterher. Das Bier aus Laggenbeck kam so gut an, die Freude über eine neue Brauerei im Ort war so groß, dass quasi jeder es probieren wollte.
Im vergangenen Jahr hat sich die Laggenbecker Privatbrauerei Haverkamp bereits vergrößert. Auf 33 qm findet sich nun ein Brewtower 300 wieder, zwei Gärtanks stehen zur Verfügung sowie zwei Lagertanks. Brauen ist hier noch Handarbeit, quasi vom Schroten des Malzes bis zum Etikettieren der Flaschen. Gebraut wird obergärig wie untergärig. Derzeit gute 60 hl pro Jahr, soll es im kommenden Jahr auf 100 hl wachsen. Auch ein eigener Schankraum ist in Planung. Ein gutes Dutzend verschiedener Biere wurde bisher gebraut. Von verschiedenen Altbier-Variationen über Pale Ale, Weizen bis hin zum Pils.
Laggenbecker 003Ideen gibt es aber auch für die Zukunft noch genug. Diverse Altbiere werden gebraut, jeweils mit einem speziellen und vielleicht auch außergewöhnlichen Hopfen. Für den kommenden Sommer wird über ein Wit nachgedacht, ebenso steht auch ein Cider auf dem Programm. Auch an der Idee eines im Portweinfass gereiften Porter wird gearbeitet.
So manch spannender Tropfen wird also noch in Ibbenbüren das Licht der Welt erblicken. Diese sind im Übrigen alle unfiltriert und müssen grundsätzlich auf Zusatzstoffe verzichten. Zudem bekommt jedes Bier die Reifezeit die es benötigt.
Gebraut werden die Biere eher für die Region, quasi von hier und für hier. Ausgesuchte Restaurants im Umkreis werden beliefert, ebenso sind die Biere in einigen Getränkemärkten sowie Biershops verfügbar.
Um demnächst frisches Bier auf Privatpartys zapfen zu können wird derzeit ein Dreirad von Piaggio umgebaut. Auf die kleine Ladepritsche kommt eine Zapfanlage mit drei Hähnen für drei 30 Liter Fässer frisches Laggenbecker Bier. Damit kann man dann quasi bis in den Vorgarten fahren.
Termine zur Siphon-Abfüllung werden regelmäßig sowohl auf der Homepage als auch auf Facebook bekannt gegeben.

Laggenbecker Privatbrauerei Haverkamp
Grosse Str. 54 (Hinterhof)
49477 Ibbenbüren

Update Januar 2019:
Die Brauerei ist umgezogen. Sobald wir den neuen Standort besucht haben gibt es einen neuen Artikel.

www.laggenbecker.de
www.facebook.com/Laggenbecker

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