So mancher wird ihn wahrscheinlich noch aus seiner Blogger-Zeit kennen, als er mit seiner Seite lieblingsbier.de recht aktiv war. Hier wurde viel aus der Bierwelt berichtet. Es gab jedoch nicht nur Bierbeschreibungen, welche einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, sondern dazu noch viel Informationen über die Entwicklung der Bierlandschaft mit Lob sowie konstruktiver Kritik. Seine Bierkarriere begann vielleicht in Oberfranken, wo er zum Studieren landete. Dort kam er mit der fränkischen Bierkultur in Kontakt, wurde Hobbybrauer, und startete seinen Blog. Später ging es für ein Jahr zusammen mit seiner Freundin nach Kanada. Dort wurde durch Jobs in der Bierszene vielerlei Erfahrung gesammelt, um dann am Ende frisch verheiratet und mit dem Entschluss, eine eigene Brauerei zu gründen, wieder zurück nach Deutschland zu kommen. Zunächst arbeitet er jedoch noch einige Jahre in Berlin bei Heidenpeters und half dort mit die Brauerei aufzubauen.
2017 ging es dann wieder zurück ins Frankenland, nach Nürnberg. Die eigene Brauerei wurde gegründet. Im Stadtteil Schmalau, eine Straßenecke neben Fürth, fanden Felix und seine Frau eine Halle in der man den Traum umsetzen konnte. Tritt man durch das große Tor herein, läuft man geradewegs auf eine schöne Theke zu und könnte glatt das erste Bierchen bestellen. Macht man es sich auf einem der Barhocker bequem, hat man eine wunderbare Aussicht auf das Sudhaus.
Bei dem Sudhaus handelt es sich um Marke Eigenbau, welche mehrere Jahre bei Heidenpeters erfolgreich ihren Dienst tat. Als dort eine Neuanschaffung anstand, mussten Felix und Susa nicht lange überlegen was wohl mit der ausrangierten Anlage passieren sollte. Hier ist noch alles Handarbeit, eine Automatisierung ist nicht vorhanden. Vier bis fünf hl werden pro Sud gebraut, für dieses Jahr werden 300 hl angepeilt. Dabei soll es aber nicht bleiben, im kommenden Jahr weht der Wind der Veränderung. Unter anderem wird auf eine neue, 10 hl Brauanlage umgestellt, ebenso ist ein Taproom in der Stadt geplant.
Haben Felix und Susa ihre Brauerei zunächst alleine betrieben, haben sie seit August diesen Jahres tatkräftige Unterstützung durch einen Brauer bekommen, welcher mehr und mehr das Alltagsgeschäft übernimmt.
Gebraut wird hier überwiegend kreativ, experimentieren gehört dazu, ebenso das Sprengen von Grenzen. Vom leichten Sommerbierchen über stets verschiedene IPA’s, Gose bis zum Porter ist vieles im Programm. An Zutaten werden hier Früchte, Blüten, Chillies, Holzchips und vieles mehr verwendet. Ebenso ist Fassreifung ein Thema. Wer es sich in der geselligen Sitzecke gemütlich macht, hat die belegten Holzfässer wunderbar im Blick. Man möchte glatt sitzenbleiben und warten bis die Biere fertig sind. Traditionelle Biertrinker kommen hier jedoch auch nicht zu kurz, wer fränkisch trinken möchte, kann dies hier auch tun. Zuletzt wurde hier, ganz in fränkischer Tradition, ein Rotbock angestochen.
Großer Wert wird auf Regionalität gelegt. Daher kommt ein Großteil der verwendeten Zutaten wie Malz, Hopfen, Früchte aus der Region, wobei man sich natürlich auch nicht den exotischen Hopfensorten verschließt. Aber auch hierfür befindet sich ein großer Hopfenhändler in der Nähe. Ebenso arbeitet man mit einem lokalen Kaffeeröster zusammen.
Wer all die Biere trinken mag ist in Süddeutschland recht gut aufgehoben, da man dort den Bieren recht häufig in der Gastronomie und Fachgeschäften begegnet. Aber auch im Rest von Deutschland sind die Biere hier und dort im Fachhandel zu finden. Aber auch im Ausland, z.B. in Österreich, Italien oder Slowenien muss der Bierliebhaber nicht auf Orca Brau verzichten. Falls wer keinen Fachhandel in seiner Nähe hat, hier hilft der eigene Onlineshop aus.
Orca Brau
Am Steinacher Kreuz 24
90427 Nürnberg-Schmalau