Im Jahr 1993 eröffnete hier der Braumeister Volker Kampl seine eigene Brauerei, nachdem er zuvor für größere Brauereien tätig war. Zwei Biere gab es hier im Angebot, ein Kellerbier sowie ein dunkles Weizenbier. Aber nicht nur das Bier lockte ins Brauhaus, auch die Küche wusste zu überzeugen. Denn fünf Jahre nach der Eröffnung gab es eine Empfehlung von Gault Millau.
2012 stand ein Wechsel in der Rüttenscheider Hausbrauerei an. Volker Kampl zog sich zurück und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Zuvor suchte er jedoch lange nach einem Nachfolger, welcher die Brauerei in seinem Sinne weiterführt. Gefunden hat er sie in Farhad M. Tabrizi und Afshin Sadaghiani. Die beiden gebürtigen Perser sind schon lange in der Gastronomie tätig und waren auf der Suche nach einem gemeinsamen Projekt. Damit auch weiterhin das bei den Kunden beliebte Bier erhältlich war stand Volker Kampl auch nach der Übergabe noch für zwei Jahre an den Brautagen im Sudhaus und gab sein Wissen an die beiden neuen Eigentümer weiter.
Im Großen und Ganzen wurde alles beibehalten. Das Kellerbier sowie das Weizenbier befinden sich auch heute noch im Ausschank. Jedoch werden nun auch verschiedene saisonale Bierspezialitäten gebraut. Je nach Jahreszeit gibt es nun noch ein Märzen, leichtes Sommerweizen, Porter oder ein Roggenbier. Auch die Küche wurde beibehalten, von deftig bis leicht ist alles dabei was sowohl dem Fleischliebhaber als auch dem Vegetarier Freude bereitet. Viele Fleischgerichte wie Bratwurst, Frikadelle oder Leberkäs sind hier hausgemacht.
Hat sich der Legende nach bei dem ein und anderem Kunden die Angst breit gemacht die Brauerei würde sich nun nach der Übernahme durch zwei gebürtige Iraner in ein Teehaus verwandeln, hat sich dies letztlich nicht begründet. Warum auch? So wurde im Iran bis zur Revolution ebenfalls Bier gebraut und getrunken, und das wenn man in die Geschichtsbücher schaut schon seit vielen tausend Jahren.
Pro Sud werden hier nun etwa 12 hl gebraut. Da das Märzen im Frühjahr sehr begehrt ist werden hiervon 20 hl gebraut. So kommen im Jahr etwa bis zu 600 hl zusammen. Für das ein und andere Bierchen stellt die benachbarte Brauerei Fiege aus Bochum ihre Hefe zur Verfügung. Vergoren werden die Biere in offener Gärung. Mit ein wenig Glück kann man im Brauhaus sitzend dem Brauer bei der Arbeit zuschauen, oder hat einen schönen Blick in den gläsernen Gärraum.
Wer die Biere genießen möchte macht dies idealerweise direkt im Rüttenscheider Brauhaus. Denn anderswo gibt es die Biere nicht zu erwerben. Wer mag kann sich sein gewünschtes Bier vor Ort in einer 1 Liter Maurerflasche abfüllen lassen. Für den größeren Durst stehen Eichenholzfässer in verschiedenster Größe zu Verfügung.
Rüttenscheider Hausbrauerei
Girardetstr. 2
45131 Essen
Öffnungszeiten:
Montag: 17:00 – 23:00 Uhr
Dienstag bis Donnerstag: 17:00 – 00:00 Uhr
Freitag & Samstag: 17:00 – 01:00 Uhr
Sonntag: 17:00 – 23:00 Uhr
www.ruettenscheider-hausbrauerei.de
www.facebook.com/Ruettenscheider.Hausbrauerei